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Personencharakteristika

Alfred Loth
   Der Volkswirt Loth ist ein überzeugter Sozialist und darum bemüht, die Welt und das Leben der Arbeiter zu verbessern. Für seine Ansichten ist er sogar zwei Jahre ins Gefängnis gegangen. Da er erkannt hat, wie schädlich Alkohol ist, hat er diesem ganz abgeschworen, wobei verstärkend hinzukommt, dass er an die Vererbung des Alkoholismus glaubt. Dies gipfelt in der Trennung von Helene, als er erfährt, dass sie aus einer Alkoholikerfamilie stammt. Daran kann man jedoch sehen, dass er zur Verstocktheit neigt. Ferner fällt auf, dass er obwohl er die hiesigen Verhältnisse studieren möchte, als einziger die Alkoholsucht Krauses nicht mitbekommt.

Hoffmann
   Hoffmann ist Ingenieur von Beruf und mit Martha Krause verheiratet. Er und Loth sind Schulfreunde. Für ihn steht der Reichtum im Vordergrund; so hat er auch dem Bauingenieur Müller Martha ausgespannt, wahrscheinlich damit er an ihr Vermögen kann. Er scheint jedoch ein Auge auf Helene geworfen zu haben, wobei man nicht weiß, ob er Gefühle für sie hegt, sie einfach nur besitzen möchte oder eine Ersatzmutter für sein noch ungeborenes Kind braucht. Bevor er in die Familie Krause hineingeheiratet hat, sympathisierte er mit Loths Ansichten, doch nun ist ihm Reichtum wichtiger als das Wohl aller. So beutet er neben seinen Angestellten auf dem Hof auch die Kohlebergwerker aus. 

Helene

   Helene ist Krauses Tochter aus erster Ehe. Sie wurde in einem Herrnhuter Pensionat erzogen und grenzt sich in ihrem Verhalten und in ihrer Bildung (sie spricht beispielsweise reines Hochdeutsch, während die anderen im schlesischen Dialekt sprechen) von ihrer Familie ab, die dem Alkohol verfallen ist. Die Scham über sie kann sie nur schwer vor Loth verbergen. So ist sie auch die einzige aus ihrer Familie, die Loths Ansichten teilen kann, sogar so weit, dass sie genauso wie Loth beim Abendessen auf Alkohol verzichtet. Dennoch zeigt sich an Helene die Determiniertheit durch das Milieu, da sie diesem nicht entfliehen kann. Zudem zeigt sie Ansichten, die sie mit ihrer Familie teilt: die Bergleute nennt sie „rohes Pack“. Als Loth sie verlässt, ersticht sie sich.
 

Frau Krause

   Frau Krause ist Krauses zweite Frau. Durch ihren schlesischen Dialekt zeigt sie ihren niedrigen Bildungsgrad, versucht jedoch durch pompöse Kleidung und Schmuck sich als etwas Besseres darzustellen. Dennoch hat sie kein Mitgefühl mit armen Leuten, was man daran sehen kann, dass sie Loth zunächst hinauswerfen wollte, da sie dachte, er sei ein Bettler. Sie möchte Helene, zu der sie ein äußerst schlechtes Verhältnis hat, mit ihrem Neffen Kahl verkuppeln, hat jedoch selbst ein Verhältnis mit ihm. Als sie eine Magd mit einem Großknecht erwischt, möchte sie diese erzürnt hinauswerfen. Dies zeigt ihre Doppelmoral, da sie selbst ein ehebrecherisches Verhältnis pflegt. Wie der Rest der Familie ist auch sie durch den Reichtum zur Alkoholikerin geworden.
 

Krause

   Krause ist der Gutsbesitzer und somit derjenige, der das Geld in die Familie gebracht hatte, indem er seine Kohlevorkommen auf den Feldern verkauft hat. Er ist schwerer Alkoholiker, der immer als letztes das Wirtshaus verlässt. Er ist schäbig gekleidet und stellt seinen Töchtern nach. Dies stellt anschaulich die Degeneration in der Familie dar.
 

Dr. Schimmelpfennig
   Dr. Schimmelpfennig ist der Arzt des Dorfes. Er ist ein alter Studienkamerad von Loth und politisch ähnlich eingestellt wie dieser. Anscheinend musste er vor geraumer Zeit wegen einer politischen Sache das Land verlassen und hat sich dann in Witzdorf als Arzt niedergelassen, um schnell Geld verdienen zu können. In seiner Funktion als Arzt hat er guten Einblick in die Lebensverhältnisse seiner Patienten und kann Loth daher auch über die Degenration der Bauern unterrichten: „Suff! Völlerei, Inzucht, und in Folge davon – Degenerationen auf der ganzen Linie.“

Wilhelm Kahl

   Kahl ist Frau Krauses Neffe. Er hat ein Verhältnis mit seiner Tante soll aber ihrem Willen gemäß Helene heiraten. Neben dem Jagen nach Vögeln (Adelsmotiv) ist er dem Alkohol verfallen. Kahl benutzt nicht nur schlesischen Dialekt, er stottert zudem. Auch an ihm kann man die Degeneration beobachten (Alkoholsucht, Inzest)
 

Martha
   Martha Krause ist  Hoffmanns hochschwangere Ehefrau. Obwohl sie ein Kind erwartet, kann sie nicht vom Alkohol lassen und ist auch sonst nicht um ihre Kinder bemüht, weswegen Dr. Schimmelpfennig zum Schutz des Kindes vorschlägt, dieses außer Reichweite seiner Mutter aufziehen zu lassen. Ihr ist schon einmal ein Kind gestorben: Fritzchen war mit drei Jahren schon alkoholabhängig und verblutete in den Scherben einer zerbrochenen Essigflasche, in der er seinen geliebten Alkohol vermutete. An der späteren Totgeburt ihres Kindes kann man die Vererbung der Degeneration beobachten.
 
 

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