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1. Akt
Der sozialistisch eingestellte Volkswirt Alfred Loth besucht seinen Schulfreund Hoffmann nach zehn Jahren auf dem Hof seines Schwigervaters in Witzdorf/Schlesien, als jener zufällig dort ist. Loth war wegen der „Leipziger Geschichte“ zwei Jahre im Gefängnis, laut diesem „ohne Schuld“, danach ist er nach Amerika gegangen, um einen Musterstaat zu gründen. Ihm wurde vorgeworfen, seinen Kolonialverein Vancouver-Island nur zum Zwecke politischer Agitation gegründet und Geld für Parteizwecke gesammelt zu haben. Hoffmann, der jegliche Verbindung zu diesem Verein leugnet, hat es in Witzdorf zu einem beträchtlichen Wohlstand gebracht, zum einen durch die Heirat Martha Krauses, deren Vater das große Gut gehört, und zum anderen durch Geschäfte; zunächst hatte Hoffmann dem Bauunternehmer Müller Frau Krause ausgespannt, danach hat er die Bauern um ihre Kohleerträge gebracht und beutet diese nun aus.
Beim Abendessen lernt Loth Frau Krause, deren Stieftochter Helene und Wilhelm Kahl kennen, der der Neffe Frau Krauses ist und laut dieser Helene heiraten soll. Es wird deutlich, dass alle, auch die übrigen Dorfbewohner, dem Alkohol verfallen sind, wohingegen Loth abstinent lebt, da er meint, Alkohol verderbe und töte die Menschen. Er habe gute Gene geerbt und wolle diese nicht durch Alkohol aufs Spiel setzen. Helene unterscheidet sich deutlich vom Rest der Familie und schämt sich für die anderen. Am Ende des Essens macht Kahl einen Spaß über den alten Säufer aus dem Wirtshaus, der immer als letzter nach Hause geht und den Loth dort gesehen hat. Vor allem Helene, die anscheinend nicht abgeneigt von Loth ist, ist peinlich berührt und verlässt den Raum, da Loth nicht weiß und auch nicht wissen soll, dass dieser Alte Krause, also ihr Vater, ist.
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